Auswirkungen von SOA auf RE

Das Thema SOA begleitet uns nun schon seit einigen Jahren und immer wieder wird uns die Frage gestellt „Können Sie als Requirements Engineer auch mit SOA umgehen?“ Interessant wird es, wenn wir diese Frage mit einer Gegenfrage beantworten „Was bedeutet denn für Sie SOA?“. Vielleicht wird es Sie als Leser nicht verwundern, dass wir bisher immer eine andere Definition von SOA erhielten. In den meisten Fällen wurde auch nicht das Gesamtkonzept von SOA dargestellt, sondern nur die Umsetzung im Rahmen der Architektur oder wie welcher Service entwickelt wird. Doch wenn sich SOA für uns auf diese Konzepte bzw. Randbedingungen beschränkt, dann können wir auch beruhigt antworten „Natürlich können wir mit SOA umgehen.“ In unserem Artikel haben wir nicht den Anspruch, den Begriff SOA umfassend zu definieren, sondern wir begnügen uns an dieser Stelle mit folgender Beschreibung: „SOA ist ein architekturgetriebener Wiederverwendungsansatz.“ Aber welche Auswirkungen hat SOA nun tatsächlich auf das Requirements Engineering? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir noch ein paar Begriffe aus dem SOA-Umfeld klären. Sehr häufig wird das Schlagwort „SOA Governance“ verwendet und an dieser Stelle fangen wir an. Die SOA Governance ist etwas vereinfacht ausgedrückt ein Strategiepapier, welches die Vorgehensweise für eine Service-Orientierte-Architektur festlegt. Wenn wir diesen Begriff in den Zusammenhang mit einer Unternehmens-Governance stellen, die in großen Unternehmen die Steuerung und Überwachung der Gesamtorganisation definiert also festlegt, welche Vorgehensmodelle, Betriebsund Wartungskonzepte verwendet werden kann man die SOA Governance als Ergänzung dazu sehen. Mit ihr werden die Aspekte, die durch SOA verschiedenste Auswirkungen auf das Unternehmen haben, mit den Zielen des Unternehmens in Einklang gebracht.